Vor Kurzem fegte ein heftiger Wirbelsturm namens Friederike über Deutschland. Vor allem in Norddeutschland sind die Schäden an den Wäldern teils enorm. Jetzt geht es für die Besitzer von Waldflächen ans Sichten der Schäden und ans Aufräumen. Teilweise wurde die Arbeit von Generationen innerhalb weniger Stunden vernichtet. Die Betroffenen erhalten je nach Bundesland auf Antrag Unterstützungsleistungen. Diese werden die Schäden häufig nicht ansatzweise ausgleichen können. Allein in Niedersachsen beläuft sich deren Höhe nach einer Schätzung des Innenministeriums auf etwa 1 Million Euro [NDR-18]. Das Orkantief Friederike kostete in Deutschland acht Menschen das Leben und war der stärkste Sturm in Deutschland seit dem Orkan Kyrill im Jahr 2007. Die Deutsche Rück sieht einen versicherten Marktschaden in Deutschland im Bereich von 1 Milliarde Euro.[DER-18] Die Munich Re geht von einem Gesamtschaden des Sturms in Europa von ungefähr 2,2 Mrd. Euro aus [HAN-18].
Sturmschäden vermeiden? Was kann man machen? Ansatz 1: Baumarten
Cermeter möchte Betroffene aber auch vorausschauende Waldbesitzer unterstützen, zukunftsfähige, ertragreiche Wälder aufzubauen. Die Monokulturen aus flachwurzelnden Fichten sollten nach unserer Philosophie Stück für Stück durch Mischwälder ersetzt werden. Das heißt für uns nicht, dass wir auf 100% Laubholz setzen. Auch Weißtanne, Douglasie und Fichte sollten im Wald der Zukunft nicht fehlen, obwohl sie tendenziell bei Sturm mehr gefährdet sind als anderen Baumarten. Am besten einige Laubbäume dazu mischen, zum Beispiel Rotbuchen mit einem Anteil von 10 % bis 20 %. In einem älteren Blogartikel hatten wir die Unterschiede zwischen Laub- und Nadelbäumen etwas ausführlicher herausgearbeitet. Beispielsweise ist die Lärche als Tiefwurzler recht sturmtolerant. Dies gilt genau so für Hainbuche, Nordmanntanne, Roteiche und Elsbeere. Laubbäume haben hinsichtlich Sturm den Vorteil, dass sie im Herbst ihr Blätterkleid verlieren und somit im Herbst und Winter weniger Angriffsfläche bieten. Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass die Wahl der Baumarten ein immenser Hebel ist um die Gefahr von Sturmschäden deutlich zu minimieren. Friederike hat vor allem in Fichten- und Kiefernmonokuluren gewütet - vermeiden Sie Monokulturen!
Sturmschäden vermeiden? Was kann man machen? Ansatz 2: Weitere Maßnahmen
Was kann noch getan werden, um Sturmschäden zu vermeiden? Durchforstungen sollten einerseits regelmäßig, andererseits aber sachgerecht und schonend erfolgen, da beispielsweise Stammverletzungen Tür und Tor für Pilze und Fäuleerreger öffnen. Da Bäume mit Fäule öfter geworfen oder gebrochen werden als gesunde Bäume, sollten diese regelmäßig entnommen werden - vor dem nächsten Sturm. Dies gilt ebenso für Bäume, die von Insekten befallen wurden und solche, die durch Trockenheit vorgeschädigt wurden. Waldränder sollten von außen nach innen flach ansteigend und winddurchlässig angelegt werden um den Winden eine geringere Angriffsfläche zu bieten. Weitere Faktoren sind die Baumhöhe und das Baumalter. Je höher ein Baum ist, desto stärker ist das Drehmoment wenn der Sturm gegen seine Krone drückt. Bei einer Höhe von 25 m - 30 m ist das Risiko eines Sturmschadens bereits sehr hoch. Die Gefährdung und das Risiko steigen außerdem mit zunehmendem Baumalter an. Beim verheerenden Orkan "Lothar" im Jahr 1999 lag der Schadensschwerpunkt in Fichtenwäldern im Alter der Bestände von 60 - 120 Jahren. Alleine in Baden-Württemberg kamen damals 13 Menschen ums Leben und es wurde eine Waldfläche zerstört die etwa 56.000 Fußballfeldern entspricht. Europaweit starben infolge des Sturms und der Aufräumarbeiten etwa 110 Menschen, darunter 88 in Frankreich.[PLA-20, STZ-14]
Wichtig ist die standortgerechte Pflanzung, sowie die Verwendung von qualitativ hochwertigem Pflanzenmaterial. Hierzu gilt es sich vorab gut zu informieren. Cermeter bietet ausschließlich qualitativ sehr hochwertige Topfpflanzen / Containerpflanzen mit kräftigem Wurzelballen. Diese Pflanzen haben enorm viele Vorteile gegenüber der deutlich billigeren Wurzelware. Sie wachsen deutlich besser an und überstehen Trockenperioden gegenüber wurzelnackten Pflanzen deutlich besser. Somit sind sie auch sturmfester. Sehen Sie sich in unserem Shop um und stellen Sie sich Ihr eigenes Sortiment zusammen. Sobald die Witterung es zulässt (voraussichtlich im März), senden wir Ihnen Ihr individuelles Pflanzenpaket zu. Wir beraten Sie sehr gerne bei Fragen rund um den Wald, Dünger oder den Pflanzen.
Quelle:
[DER-18] Deutsche Rück: Orkantief FRIEDERIKE ist stärkstes Sturmereignis seit KYRILL (deutscherueck.de)
[HAN-18] Orkanschäden: Versicherer müssen für „Friederike“ 500 Millionen Euro zahlen (handelsblatt.com)
[NDR-18] NDR vom 20. Januar 2018: "Friederike" schwerster Sturm seit "Kyrill"
[PLA-20] Waldsterben: Orkan Lothar - Umwelt - Natur - Planet Wissen (planet-wissen.de)
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Cermeter (Montag, 19 März 2018 18:07)
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