Und das ist eine sehr weise Entscheidung! Warum? Weil Containerpflanzen / Topfpflanzen zahlreiche Vorteile haben und nur einen kleinen Nachteil - ihre Herstellung ist aufwendiger und somit etwas kostenintensiver. Rechnet man allerdings die jeweiligen Ausfallquoten gegeneinander - zu den Vorteilen im Detail kommen wir noch - fährt man mit Containerware häufig auch bezüglich der Kosten besser. Vom persönlichen Arbeitsaufwand, der oftmals nicht mit eingerechnet wird, ganz zu schweigen. Schließlich ist es besser, einmal hochwertige Ware zu verpflanzen mit geringen Ausfällen als mehrmals zu pflanzen mit der verbundenen Arbeit (z.B. Fegeschutz gegen Verbiss etc.).
Was ist nun los in Niedersachsen? Woher kommt der neue, gezielte Fokus auf hochwertige Containersetzlinge / Topfsetzlinge für den Forst? Wie die WELT am 26.10.2021 in ihrer Onlineausgabe unter dem Titel "Containerpflanzen: Landesforsten beschleunigen Aufforstung" berichtet, werden die Niedersächsischen Landesforsten (NFL) bei der Wiederaufforstung im Harz auf Containerpflanzen setzen. Zudem ist vom Waldumbau die Rede. Der Hintergrund ist schnell erzählt: Stürme, Dürren und Borkenkäfer setzen seit Jahren den Wäldern im Harz hart zu. Dabei begünstigen sich die Einflussfaktoren gegenseitig. Dürren öffnen dem Borkenkäfer Tür und Tor um in Bäume einzudringen und diese zu schädigen, sie reduzieren außerdem die Standfestigkeit der Bäume im Falle eines Sturms. Stürme wiederum schädigen Bäume im Forst ebenso und können dadurch den Befall der Käfer begünstigen. Seit September haben die Niedersachsen bereits mehrere Tausend Setzlinge in den Wäldern verpflanzt. Sie setzen besonders auf Buchen, Weißtannen, Lärchen und Douglasien. Diese Baumarten sollen langfristig die vom Borkenkäfer gepeinigten Fichten ersetzen. Die Landesforsten sprechen von einer im Harz notwendigen Aufforstung mit historischen Ausmaßen. Zur Einordnung: 25.000 Hektar Wald fielen nach Angabe der Niedersächsischen Landesforsten in den vergangen drei Jahren vor allem im Harz und im Süden Niedersachsens Stürmen, Dürren und Borkenkäfern zum Opfer. „Mit etwa 15 Mio. kleinen Bäumen, die wir in den letzten 3 Dürre-Jahren gepflanzt haben, haben wir die Herausforderung bereits angenommen“, erklären die NFL.
Neben den erwähnten Baumarten möchten wir an dieser Stelle nur noch exemplarisch auf die Baumhasel hinweisen, ein sommergrüner Laubbaum, der in Deutschland einerseits noch recht unbekannt, andererseits aber äußerst interessant in diesem Zusammenhang ist. Sie zeichnet sich nämlich durch eine außerordentliche Toleranz gegenüber Dürre aus, kann zudem wochenlange Überflutungen aushalten und gilt als nicht invasiv, weshalb sie als Baumart im Klimawandel prädestiniert ist. Mit mitteleuropäischen Wintern und Frösten hat sie keine Probleme. Mit weiteren aussichtsreichen alternativen Baumarten in Zeiten des Klimawandels haben wir uns HIER und HIER bereits beschäftigt. Fremdbaumarten sind eine sinnvolle Ergänzung zu den heimischen Baumarten, die jedoch nicht verdrängt werden sollen.
Welche Vorteile bieten Container-/ Topfpflanzen? Containerbäumchen haben bereits eine fertige Wurzel wodurch das Ausfallrisiko unter vergleichbaren Wuchsbedingungen signifikant geringer ist als bei sogenannten wurzelnackten Pflanzen. Außerdem wird das Zeitfenster, in welchem sinnvoll gepflanzt werden kann, verlängert. Hinzu kommt, dass bei wurzelnackten Pflanzen der Ausrichtung der Wurzeln im Pflanzloch besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden muss - was Zeit kostet und ohne viel Erfahrung und Übung kaum gelingt. Da Ihnen Cermeter standardmäßig nur Container-/ Topfpflanzen anbietet, entfällt dieses Problem. Dafür gibt es noch zwei weitere Vorteile: Zum einen sind die Setzlinge, die Sie bei uns erwerben, bereits gedüngt (der Dünger ist im Ballen enthalten). Sie sparen sich also die Kosten für separaten Dünger und brauchen sich auch nicht um die Fragen kümmern, wie viel gedüngt werden soll und welcher Dünger geeignet ist. Zweitens ist die "Haltbarkeit" unserer Container-/ Topfpflanzen wesentlich länger. Problemlos können Sie unsere Ware auch noch Wochen nach Erhalt auspflanzen - nur bitte auf eine angemessene Feuchtigkeit achten. Neben der Herkunft des Saatguts sollte auch der Standort beachtet werden - Lichtbaumarten brauchen ein sonniges Plätzchen, Schattenbaumarten gedeihen am besten im Schatten. Details zu diesem Thema finden Sie HIER. Hinsichtlich der optimalen Bodenverhältnisse finden Sie Informationen direkt bei den Baumarten in unserem Onlineshop. Den Pionierbaumarten und den Klimaxbaumarten haben wir ebenfalls eigene Blogartikel gewidmet - diese legen wir Ihnen in diesem Zusammenhang ebenfalls ans Herz. Im Übrigen sollten Sie zudem auf einen Mischwald setzen und Monokulturen vermeiden. Gutes Gelingen wünscht Ihnen die Cermeter GbR!
Quellen:
- https://www.landesforsten.de/blog/2021/07/08/wiederaufforstung-von-historischem-ausmass-schwerpunkt-im-harz/
- https://www.landesforsten.de/blog/category/rp-sued/harz/
- Containerpflanzen: Landesforsten beschleunigen Aufforstung - WELT
- https://www.waldwissen.net/de/waldwirtschaft/waldbau/pflanzenanzucht/containerpflanzen
Kommentar schreiben